Systemische Neurowissenschaft
Die Systemneurowissenschaft ist ein Teilgebiet der Neurowissenschaften, das sich mit der Untersuchung komplexer neuronaler Systeme und ihrer Funktion im Gehirn befasst. Es handelt sich dabei um ein komplexes Netzwerk miteinander verbundener Hirnregionen und Schaltkreise, die zusammenarbeiten, um bestimmte Funktionen im Zusammenhang mit Kognition, Verhalten und Wahrnehmung auszuführen. Diese Systeme kann man sich als funktionelle Module vorstellen, die für bestimmte Aspekte der Informationsverarbeitung verantwortlich sind, z. B. Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache und Emotionen. Die Organisation dieser Systeme ist sehr dynamisch und kann sich im Laufe der Zeit aufgrund von Lernen, Entwicklung und Erfahrung verändern. Fortschritte bei den bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) und der Elektroenzephalographie (EEG) haben es den Forschern ermöglicht, diese Systeme genauer zu untersuchen und Informationen darüber zu gewinnen, wie verschiedene Gehirnregionen miteinander interagieren, um verschiedene kognitive Prozesse zu unterstützen.
Einige Beispiele für bekannte neurowissenschaftliche Systeme sind das visuelle System, das visuelle Informationen von den Augen verarbeitet, und das limbische System, das an Emotionen und Motivation beteiligt ist. Andere Systeme sind das Standardmodus-Netzwerk, das in Ruhe und bei selbstbezogenem Denken aktiv ist, und das Exekutivkontrollnetzwerk, das an der Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung beteiligt ist. Das Verständnis der Organisation und Funktion dieser Systeme ist für die Entwicklung wirksamer Behandlungen neurologischer und psychiatrischer Störungen sowie für ein besseres Verständnis des Gehirns und des Geistes insgesamt unerlässlich.